Sechs Jahre lebte und arbeitete er in den USA, bevor er im September 2016 endlich wieder nach Hause zurück kehrte. Den Tennissport verlor er nie aus den Augen und da kam ihm das Angebot des FC, die neue Herren-30-Mannschaft anzuführen gerade recht. Dominik Neugebauer im Interview über Tennis in den USA, seine neuen Mannschaftskameraden und einen Wunschspieler:
Dominik Neugebauer beim Tennis in Charleston nach einem Doppelmatch
FCE: Hallo Dominik, herzlich willkommen zurück in Eltingshausen. Schön, dass Du Dir Zeit für das Interview genommen hast. Du hast ja auch in Deinen Jahren in Charleston viel Tennis gespielt. Was sind die Hauptunterschiede des Amateurtennis in den USA und in Deutschland?
Neugebauer: Nun, zunächst wird in den USA weitgehend auf Hardcourts gespielt (Beton). Dieser Belag spielt sich etwas schneller, ist aber auch griffiger für den Antritt, rutschen ist nicht möglich. Gut ist auch, dass die Bälle nicht verspringen und man hinterher den Platz nicht abziehen muss : ) In Charleston wurde Tennis von der Stadt gefördert, sodass es sehr viele Plätze gab, auf denen man umsonst spielen konnte. Die waren sogar mit Flutlicht ausgestattet, sodass man bis 23.00 Uhr spielen konnte. Da es in Charleston 10-15 Grad wärmer ist als hier, konnte man das ganze Jahr spielen, wenn es draußen trocken war. Ich habe ein Jahr bei einem Verein in einem Team – den „Thoroughbreds“ – gespielt. Am Spieltag, in unserem Fall war das Donnerstag Abend, wurden zeitgleich fünf Matches gespielt: drei Einzel und zwei Doppel. Am Schluss qualifizieren sich die besten beiden Teams in der Tabelle dann für so etwas wie Playoffs. Man spielt gegen eines der besten Teams einer anderen Liga auf demselben Niveau. Kommt man weiter, spielt man gegen ein anderes Team, das auch weiter gekommen ist und es kann weiter gehen bis man Champion des Bundesstaats oder sogar Landesmeister in dieser Leistungsklasse wird. Wenn man nicht in einem Team spielen wollte, gab es sogenannte Flexleagues. Ich habe dort im Einzel teilgenommen. Es gab vier Saisons und je nach Jahreszeit haben dort zwischen 15 und 30 Leuten in meiner Leistungsklasse teilgenommen. Man bekommt neun Gegner zugelost und muss gegen diese innerhalb von zehn Wochen spielen. Die Spieler haben die Kontaktdaten wie Telefonnummer und E-Mailadresse voneinander, kontaktieren sich und entscheiden selbst, wann und wo gespielt wird, was ein hohes Maß an Flexibilität zulässt. Die besten acht Spieler der Liga qualifizieren sich für die Playoffs und im Turnierstil wird an einem Tag der Champion ermittelt. Wenn man an allen Saisons teilnimmt, kann man so pro Jahr sehr viele Wettkampfspiele machen (ca. 40). Zudem lernt man viele Spieler mit ähnlichem Niveau kennen und bekommt so einen großen Pool an möglichen Trainingspartnern mit ähnlichem Niveau.
FCE: Erzähl uns doch bitte kurz, wie es überhaupt dazu kam, dass Du jetzt wieder für unsere Frankonia den Schläger schwingst. Du hättest ja sicher auch in Stuttgart spielen können, wo Du arbeitest und wohnst.
Neugebauer: Nachdem mir Markus Schott erzählt hat, dass Ihr wieder eine Mannschaft in Eltingshausen melden wollt, war mein Interesse sofort geweckt. Wettkampf auf möglichst hohem Niveau ist wichtig, aber mindestens genauso wichtig ist die Geselligkeit im Team. Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und möchte in Eltingshausen gerne ein Teil des Teams sein.
FCE: Dominik, wie beurteilst Du das sportliche Niveau im Rahmen Eures internen Turniers vor knapp drei Wochen?
Neugebauer: Vom Niveau war ich positiv überrascht. Jeder Spieler verfügt über Techniken, die den Gegner in Schwierigkeiten bringen können. Wichtig ist nun regelmäßiges Spielen, um die nötige Sicherheit und Routine zu bekommen, damit die Fähigkeiten auch in Wettkampfsituationen abgerufen werden können.
FCE: Manche von Euch kannten sich vor dem Turnier ja noch gar nicht. Wer war für Dich bei dem Turnier die größte sportliche Überraschung?
Neugebauer: Mario Wirth durch seine geringe Fehlerquote und Bringerqualitäten.
FCE: Gibt es einen Spieler, von dem Du für die kommende Saison mehr erwartest, als er bei dem Turnier gezeigt hat?
Neugebauer: Ich erwarte, dass Marco Danz die Anlagen hat, sich zu steigern und bessere Resultate erzielen wird.
FCE: Was sind Deine Ziele für die kommende Herren-30-Saison? Persönlich und für das Team?
Neugebauer: Persönlich möchte ich möglichst viele Spiele bestreiten und alle gewinnen. Für die Mannschaft wünsche ich mir, dass wir jeden Spieltag ein komplettes Team zur Verfügung haben und alle Spaß und einen schönen Tag haben.
FCE: Dominik, bitte vervollständige die Sätze: Der Spieler mit der besten Bilanz am Ende der ersten Saison ist…
Neugebauer: …Steffen Hartung, da er durch seine gute Vorhand auf seiner Position alle Spiele gewinnen kann.
FCE: Der Spieler mit dem besten Aufschlag ist…
Neugebauer: …Markus Schott (1. Aufschlag)
FCE: Der Spieler mit der besten Rückhand ist…
Neugebauer: …Thomas Eichhorn. Wenn sie kommt, unforced errors (Anm. d. Red.: unerzwungene Fehler) müssen aber noch reduziert werden.
FCE: Am meisten Durst nach dem Spiel hat mit Sicherheit…
Neugebauer: …to be determined… (Anm. d. Red.: „…Das werden wir noch herausfinden müssen…“)
FCE: Wenn Du Dir noch einen Spieler aussuchen könntest, der für und mit uns spielt, wäre das…
Neugebauer: …Bastian Steuerwald. Er wäre spielerisch sicher eine Bereicherung und würde gut ins Team passen.
FCE: In der Saison 2018…
Neugebauer: …gehen die Jungsenioren des FCE in ihre zweite Saison.
FCE: Tennis ist für mich…
Neugebauer: …der schönste Sport der Welt.
FCE: Tennis ist für Männer über 30 besser geeignet als Fußball, weil…
Neugebauer: …man weniger Termine (6 pro Jahr) und weniger Druck hat, es ist geselliger, familienfreundlicher und die Knochen tun einem danach nicht fünf Tage lang weh, wenn man nicht zweimal pro Woche trainiert. In diesem Fall ist der Spieltag mit Samstag Nachmittag auch sehr günstig gelegen, wie ich finde.
FCE: Vielen Dank für das Interview. Wir drücken Dir und dem gesamten Team die Daumen für die kommende Saison.
