Tschuggimuggi-Cup: „Neeeein, Du verlierst doch nicht!“

31. August 2018

„Ich muss ihn auf mein Niveau runterziehen“. Das war der Matchplan von Markus Schott in seiner Partie gegen Tommy Eichhorn. Erledigt. „Irgendwie scheint Tommy mit meiner Spielweise nicht so gut zurecht zu kommen,“ kommentierte Schott mit einem breiten Grinsen nach seinem 6:1, 7:5-Erfolg. In der Tat fand Eichhorn in keiner Phase der Begegnung zu seinem Spiel. Vor allem im ersten Durchgang reihte er einen unerzwungenen Fehler an den anderen und konnte kaum einen seiner gefürchteten Winner-Schläge setzen. Jedoch zeigte sich auch Schott durchaus nervös und leistete sich immer wieder unnötige Patzer. In den entscheidenden Phasen war Letzterer aber da. Gelang es Eichhorn nach dem 0:1 noch auszugleichen, blieben auch die folgenden Spiele eng, jedoch immer mit dem besseren Ende für dessen Gegner. Schnell setzte sich Schott zu dessen eigener Überraschung ab und verwandelte seinen zweiten Satzball zum 6:1.

Egal, wer gewinnt oder verliert. Am „Bier danach“ führt für Markus Schott (l.) und Thomas Eichhorn (r.) kein Weg vorbei.

Nun war eigentlich klar, dass von Eichhorn etwas kommen musste. „Ich hatte erwartet, dass er sein Spiel umstellt, sicherer spielt und stattdessen auf meine Fehler wartet,“ berichtet Schott. Wer Eichhorn kennt, weiß jedoch, dass dies gar nicht das Spiel des 39-Jährigen ist. Dieser kam tatsächlich besser ins Spiel, schaffte es aber einfach nicht, der Partie dauerhaft seinen Stempel aufzudrücken. Er ging immer wieder in Führung ohne sich absetzen zu können. Schott blieb dran und glich immer wieder aus. Bis zum Stand von 4:5, als Schott  seinen eigenen Aufschlag durchbrachte und erstmals in diesem Satz ein Break zum 6:5 schaffte. „In dieser Phase habe ich schon daran gedacht, dass ich ihn eigentlich im Sack habe, er wahrscheinlich jetzt den Satz gewinnt und wir bei Null anfangen,“ gesteht der Poppenröther.  Schon zuvor war es Eichhorn anzumerken, dass er – gelinde gesagt – keine besondere Freude an diesem Spiel hatte. Doch spätestens da schien sein Widerstand gebrochen. Schnell erspielte sich Schott zwei Matchbälle, die er in der Folge leichtfertig vergab. Einem weiteren Matchball ließ er einen Doppelfehler folgen. Nummer vier ging mit einem eigentlich schon abgehakten Volley ins Aus den Bach hinunter, bevor er den fünften Matchball mit sichtlich wackelndem Händchen unter einem Jubelschrei verwandelte. 6:1, 7:5. Ein durchaus überraschendes Ergebnis, wie auch Zuschauer Uwe „Uzi“ Zimmermann gestand: „Ich hatte es eher andersrum erwartet.“ Was Schott mit einem knappen „Ich auch“ erwiderte.

 „Neeein, du verlierst doch nicht“: Sohn Luca Schott wusste es schon vor dem Match

Sichtlich angefressen („Jetzt wird mich die Presse zerreißen“) schlich Eichhorn zum abschließenden Shakehands, zwang sich aber nur wenig später beim obligatorischen „Bier danach“, das sich die beiden Freunde trotz aller sportlichen Rivalität erneut nicht nehmen ließen, das Positive zu sehen: „Es ist noch nichts verloren, ich bin noch nicht ausgeschieden.“ In der Tat hat der Eltingshäuser noch alle Chancen, muss nun aber vermutlich den harten Weg gehen. Den allseits erwarteten Sieg im abschließenden Zwischenrundenmatch gegen Uwe Zimmermann vorausgesetzt, wartet mit Björn Seidl im Halbfinale nun der designierte Turniersieger auf Eichhorn. „Dann muss ich halt den schlagen,“ gab Eichhorn sich kämpferisch. Eine schwierige Aufgabe, wie dieser schon in der Vorrunde feststellen musste, als er dem Schlimpfhofer im bisher sportlich vermutlich hochklassigsten Match des Turniers in drei Sätzen unterlag, jedoch durchaus Chancen besaß.

Markus Schott hingegen hat es im Halbfinale mit seinem Cousin Alexander zu tun. Eine ebenso undankbare, wenn auch vermeintlich machbare Aufgabe. Als absoluter Tennis-Nobody hat es Alexander Schott im Verlauf des Turniers geschafft, sich in die Herzen der Fans zu spielen und bis ins Halbfinale vorzudringen. „Normalerweise muss ich Alex schlagen, aber der Typ ist unberechenbar,“ zeigte Markus Schott durchaus Respekt vor der Leistung seines Cousins.

Spannende Matches warten auf Teilnehmer wie Zuschauer bis zu den Finaltagen. Diese finden voraussichtlich an den Abenden des 20. und 21. September statt. Ein endgültiger Termin steht aufgrund der Urlaubsplanung einiger Teilnehmer noch nicht fest, da das Turnier auch weiterhin durch eine hohe Flexibilität bestechen möchte.

Im zweiten Match des Tages machte Christian Ament mit Fabian Kuhn in Ananas-Gruppe 3 kurzen Prozess. 6:0, 6:0 lautete das Endergebnis und alles läuft wie erwartet auf einen Showdown am kommenden Montag zwischen Ament und Bastian Steuerwald um den Gruppensieg – und damit den Einzug ins Ananas-Halbfinale – hinaus.

Am heutigen Mittwoch steht die Partie zwischen Peter Fuchsstadt und Lukas Karch auf dem Plan. Zwar steht in deren Ananas-Gruppe 4 Claus-Peter Köth bereits als Gruppensieger fest, doch es geht immerhin um den zweiten Platz und damit um das Duell gegen den Verlierer aus dem Ament-Steuerwald-Match. Fuchsstadt ist hierbei klarer Favorit, doch Karch besitzt gute Chancen, seinem ersten Spielgewinn weitere folgen zu lassen.

 

Die Spiele vom Mittwoch:

Ananas-Cup:

Gruppe 4:   Peter Fuchsstadt – Lukas Karch   um 18 Uhr

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