Tschuggimuggi-Cup: „Un-fucking-fassbar!!!“

3. September 2018

Kaum hatte der Doppel-Wettbewerb des Tschuggimugi-Cups endlich einen eigenen Namen erhalten, zeigten im Halbfinale des „3. & 4. Bryan-Brother-Pokals“ Uwe Zimmermann, Alexander Kuhn, Markus Schott und Claus-Peter Köth alles, was das Doppel so sehenswert macht. Zuschauer Thomas Eichhorn sprach gar von „Werbung für den Tennissport“, nachdem das Siegerpaar den Matchball verwandelt hatte. Doch der Reihe nach…

Auf der Suche nach einem eigenen Namen für die Doppelkonkurrenz folgte Turnierleiter Markus Schott dem Vorschlag des Eltingshäuser Tennis-Cracks Dominik Neugebauer und taufte den Wettbewerb den „3. & 4. Bryan-Brother-Pokal“. Die beiden US-Amerikaner Bob und Mike Bryan sind nicht nur Zwillingsbrüder, sondern darüber hinaus das wohl beste jemals dagewesene Doppel der Tennisgeschichte. Mit dem Gewinn der hochklassigen Tschuggimuggi-Doppelkonkurrenz werden die Sieger somit offiziell zum dritten und vierten Bryan-Bruder gekürt.

Mit diesem Ziel starteten Markus Schott und Claus-Peter Köth in ihr Halbfinalmatch gegen Uwe Zimmermann und Alexander Kuhn. Klar favorisiert zogen Schott und Köth ihr Spiel auf und spielten im ersten Durchgang regelrecht Katz und Maus mit ihren Gegnern. Vor allem am Netz dominierte das Duo die Partie und beendete den ersten Durchgang kurz und trocken mit 6:0. Die Zeichen standen klar auf „Brille“, was man den beiden Favoriten dann auch anmerkte. Man ließ dem Gegner etwas Luft, was Zimmermann und Kuhn zu ihren beiden ersten Spielgewinnen nutzten. Dennoch schien die Messe beim Stand von 6:0, 5:2 gelesen. „Für mich war das Ding längst entschieden,“ gestand Schott nach der Partie. Anders lässt sich das Folgende auch nicht erklären. Zimmermann und Kuhn gaben sich noch nicht geschlagen, stellten ihren Stil um und begannen plötzlich Morgenluft zu wittern. Mit vielen, vielen „Mondbällen“ nicht schön, aber ungeheuer effektiv. Zum einen kamen Schott/ Köth kaum noch zu den einfachen Volley-Winnern wie zuvor, zum zweiten häuften sich in deren Spiel die Fehler. Schritt für Schritt kamen die Underdogs näher, glichen aus und gingen sogar mit 6:5 in Führung: „Spätestens da wusste ich, dass die Kacke am Dampfen ist,“ haderte Schott mit seiner eigenen Nachlässigkeit. Mit dem verwandelten Satzball zum 7:5 schafften Zimmermann und Kuhn, womit keiner mehr gerechnet hatte.

Nun war alles wieder offen und der Match-Tiebreak musst entscheiden. Und die beiden Außenseiter nutzten das Momentum. Zwar gingen Schott und Köth noch einmal mit 4:2 in Führung, doch mit dem Seitenwechsel ging es dahin. Mit vier Punkten in Folge drehten die leidenschaftlich kämpfenden Zimmermann und Kuhn den Spieß herum, während vor allem Schott immer nervöser wurde und der Partie nicht mehr seinen Stempel aufdrücken konnte. Das Spiel war längst nervenaufreibend und hochklassig geworden, mit sehenswerten Ballwechseln und einem bis zum Anschlag gezogenen Spannungsbogen. Die Krönung dann beim Stand von 8:8, als klar war, dass der nächste Punkt für die eine oder andere Partei den ersten Matchball bedeuten würde. Mit einer sehenswerten Vorhand nutzte Zimmermann diesen Vorteil für sein Team. Nun standen Schott und Köth noch mehr unter Druck, was sich bemerkbar machen sollte. Nach einem weiteren Klasse-Ballwechsel landete Schotts Vorhand unter dem Jubel der beiden Sieger im Netz.

„Ich bin sauer über den Mist, den ich gespielt habe,“ zeigte sich Köth enttäuscht, was dessen Partner so aber nicht stehen lassen wollte. „Wir haben total den Faden verloren und es komplett schleifen lassen,“ übte dieser Selbstkritik und packte sich sogleich an die eigene Nase: „Da muss ich  die Ruhe bewahren und darf mich nicht so einlullen lassen.“ Entschuldigend fügte er hinzu: „Tut mir leid für Claus-Peter, ihn trifft da keine Schuld, ich muss da dominanter auftreten.“

Mit dem fast schon sensationellen Erfolg sorgten die beiden Sieger für ordentlich Aufsehen unter den Tschuggimuggisten. Steffen Hartung konnte sich eine gute Portion Schadenfreude nicht verkneifen, während Bastian Steuerwald das Ergebnis als „un-fucking-fassbar“ betitelte, um in völliger Ekstase anzufügen: „Damit hätte ich nicht gerechnet.“ Auch der Leiter des Schiedsgerichts Sebastian Schübert kommentierte das „komische Ergebnis“ mit der Erkenntnis: „So ist Tennis.“

Damit stehen Zimmermann/ Kuhn im Finale um den „3. & 4. Bryan-Brother-Pokal“. Gegner werden die ebenfalls favorisierten Thomas Eichhorn und Hubert Schott sein. Aber vielleicht wachsen die beiden Außenseiter noch einmal über sich hinaus. Offen ist lediglich noch, ob die Partie im Rahmen der Finaltage am 20. und 21. September stattfinden kann oder ob die vier Finalisten wie geplant selbst einen Termin vereinbaren müssen.

 

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