Schübert 7:5 - 7:5 Seidl

19. September 2020 - 17:05 at Platz 1

Ein solches existiert auf dem Tschuggimuggi-Cup ob seiner einzigartigen Form gar nicht, doch der Ruhm, der mit dem Gewinn des Titels einhergeht, ist bekanntlich unvergänglich. Nach Markus Schott und Björn Seidl sicherte sich im vergangenen Jahr Favorit Sebastian Schübert die Trophäe und diese machte sich offenbar so gut auf seinem Kaminsims, dass der Neu-Ebenhäuser auch 2020 angetreten war, um sich die Krone aufzusetzen. Doch auch dessen Gegner Seidl hatte sich nach seinem dramatischen Halbfinalsieg einiges ausgerechnet und brachte zur moralischen Unterstützung seinen persönlichen zwölfköpfigen Fanclub mit. Dies zeigte offenbar Wirkung und beim Stand von 5:2 stand der Oerlenbacher gar kurz vor dem Satzgewinn. Zuvor hatten sich die beiden Protagonisten einen sensationellen Schlagabtausch mit unglaublichen Ballwechseln geliefert, doch der Turnierdirektor gab nicht klein bei. Aufschlagspiel um Aufschlagspiel kämpfte er sich heran, um den ersten Satz letztlich mit 7:5 zu drehen. „Mit dem Satzgewinn war eine Erleichterung bei mir da“, gestand Schübert gegen einen in seinen Augen „grandios aufspielenden Seidl.“ Diese führte jedoch auch zu einem erneuten Konzentrationsverlust, den der „Flamingo“ in seinem unverkennbaren Beinkleid und dem dazu passenden T-Shirt gnadenlos ausnutzte. Erneut führte er nach einer hochkarätigen Leistung 5:2 und schnupperte am Satzausgleich, was seinen Gegner gewaltig unter Druck setzte: „Ich musste mir beim Seitenwechsel einreden, das 4:5 zu machen. Dann fängt bei Björn der Kopf an und meine Chancen steigen“, offenbarte Schübert seine Gedankenspiele in dieser Phase. Und erneut zog dieser an und schaffte nicht nur den Anschluss, sondern wenig später gar den Ausgleich und die Führung. Seidl kämpfte noch einmal um den Tiebreak, doch mit einem seiner Klasse-Vorstellung eigentlich unwürdigen Doppelfehler beendete er das Match. Auch bei der Pokalübergabe durch den Abteilungsleiter und Bryan-Brother Hubert Schott würdigte der Titelverteidiger noch einmal seinen Kontrahenten, attestierte diesem eine „großartige Leistung“ und versicherte Seidl: „Du hättest es ebenso verdient gehabt.“ Vermutlich ein schwacher Trost für den 42-Jährigen Polizeibeamten, doch viel vorzuwerfen hatte sich dieser nicht. „Nachdem ich das ganze Jahr meiner Form hinterher gelaufen bin, war ich mit meinem Spiel absolut zufrieden“, urteilte Seidl, der sich gar selbst attestierte: „Das war mein bestes Spiel in diesem Jahr.“ In der Tat lieferte er dem Favoriten ein Duell auf Augenhöhe, zeigte immer wieder sein unvergleichliches Ballgefühl und kaum für möglich gehaltene konditionelle Fähigkeiten. „Natürlich kotzt es mich immer noch an, nach zweimaliger 5:2-Führung nicht wenigstens einen Satz gewonnen zu haben“, bekannte der Oerlenbacher, für den ein Sieg gegen Schübert einen besonderen Stellenwert gehabt hätte: „Das wäre meine persönliche Mondlandung gewesen.“

®FC Frankonia Eltingshausen 2020
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.