
Trotz aller Enttäuschung erleichtert: Steffen Hartung (l.) holt gegen Lukas Karch (r.) seinen ersten Tschuggimuggi-Sieg des Jahres.
Die Vorband für die Headliner: so dürften sich Steffen Hartung und Lukas Karch bei ihrem Match gefühlt haben. Natürlich überstrahlte der Showdown zwischen Thomas Eichhorn und Björn Seidl um den Gruppensieg in Gruppe D an diesem Tag alles. Dabei hatte auch das Match zwischen Hartung und Karch durchaus Brisanz zu bieten – zumindest auf dem Papier. Zwar ging es um Platz 4 in der gleichen Gruppe, doch der Leistungsunterschied zwischen beiden Akteuren war letztlich zu deutlich. Am Ende siegte Hartung ohne Probleme 6:0, 6:0, was ihn jedoch nicht über eine unglückliche Vorrunde hinweg trösten dürfte. Diese sollte er nun schnellstmöglich abhaken und sich auf die Verteidigung seines Titels als amtierender Ananas-Champion konzentrieren.

Stolz geschwellte Brust: Fabian Kuhn (l.) freut sich gegen Hubert Schott (r.) über seine ersten beiden gewonnenen Spiele des Turniers.
Ähnlich deutlich wurde es im zweiten „Vorspiel“ des Tages, wenngleich sich Hubert Schott in seinem Match gegen Fabian Kuhn etwas weniger erbarmungslos zeigte. Nach einem 0:6 im ersten Satz kam Kuhn besser in die Partie und holte im zweiten Durchgang immerhin seine ersten beiden Spiele des Turniers. Der letzte Platz in Gruppe C hatte für ihn schon vorher fest gestanden, wohingegen Schott am Freitag nun die Chance hat, im direkten Duell gegen Uwe Zimmermann den Gruppensieg perfekt zu machen. Zimmermann hingegen ist nicht nur aufgrund seiner bisher so bärenstarken Vorrunde der klare Favorit, klagte jedoch am Rande des heutigen Topspiels spontan über Schulterschmerzen, nachdem man ihm die Zusammensetzung der Zwischenrundengruppen erklärt hatte.
Das Topspiel des Tages – ja eigentlich der kompletten Vorrunde – hatte schon seit der Auslosung seinen Schatten voraus geworfen. Und die Partie hielt alles, was sie versprochen hatte. Schon in den ersten Aufschlagspielen zeigten die Kontrahenten Klasse-Schläge und sensationelle Ballwechsel. Eichhorn und Seidl bewegten sich auf Augenhöhe und über die gesamte Dauer des ersten Satzes konnte sich kein Spieler entscheidend absetzen. Beim Stand von 5:4 vergab Eichhorn dann drei Satzbälle und ließ Seidl zurück ins Match kommen. Erst im Tiebreak machte der Eltingshäuser dann den Sack zu und verwandelte seinen fünften Satzball.
Mit diesem Momentum und Selbstvertrauen im Rücken erwartete man nun eigentlich Eichhorn im Vorteil. Umso unerklärlicher dann sein totaler Einbruch im zweiten Satz. 0:6 hieß es nach kürzester Zeit und alles, was sich der 39-Jährige bis dahin aufgebaut hatte, schien davon zu schwimmen.
Erst zu Beginn des dritten Satzes fing er sich wieder, dann jedoch umso dominanter. Mit einer 3:-0-Führung schien alles auf einen Eichhorn-Sieg hinzudeuten, sogar einen Spielball zum 4:0 hatte der Eltingshäuser: „Dann ging es dahin,“ bedauerte dieser am Ende seinen erneuten Verlust des Fadens. Seidl demonstrierte in dieser Phase eine beeindruckende Nervenstärke und zog die Partie komplett auf links. Gegen die Dominanz des gebürtigen Oerlenbachers hatte Eichhorn dann nichts mehr entgegen zu setzen und verlor letztlich 7:6, 0:6, 3:6.
„Björn hat verdient gewonnen,“ zeigte sich der Unterlegene hernach selbstkritisch, was jedoch nicht alle Beobachter unterschreiben wollten. Beide Spieler legten ein hochklassiges Niveau an den Tag und zeigten, warum sie als Top-Favoriten auf den Tschuggimuggi-Titel gelten.
Die letzten Spiele der Vorrunde werden am Freitag stattfinden, bevor am Samstag die Zwischenrunde beginnen kann. Hier treffen Michael Seufert und Alexander Kuhn im bedeutungslosen letzten Match der Gruppe B aufeinander. Da Alexander Schott derzeit im Urlaub weilt und sein letztes Vorrundenspiel gegen Michael Seufert nicht antreten kann, hat das Schiedsgericht um Sebastian Schübert entschieden, das Match zu Gunsten von Michael Seufert zu werten, weshalb dieser bereits vor dem letzten Spiel als Gruppensieger feststeht. Da Alexander Kuhn zuvor bereits gegen den Gruppenvierten Christian Ament verloren hatte, steht seine Platzierung als Gruppenfünfter ebenfalls fest. Spannender wird es im Match zwischen Uwe Zimmermann und Hubert Schott, die den Gruppensieg in Gruppe C untereinander ausmachen werden. In Gruppe D geht es für Peter Fuchsstadt und Andreas Metzler um den ersten Sieg des Turniers und das damit verbundendene nötige Selbstvertrauen für den folgenden Ananas-Cup.
Die Spiele vom Freitag:
Gruppe B: Alexander Kuhn – Michael Seufert um 11 Uhr
Gruppe C: Hubert Schott – Uwe Zimmermann um 18 Uhr
Gruppe D: Peter Fuchsstadt – Andreas Metzler um 9 Uhr