Wenn man behaupten würde, das sei nicht unbedingt die Saison von Uwe Zimmermann, wäre das vermutlich maßlos untertrieben, denn der 53-Jährige war in dieser Spielzeit bisher wahrlich nicht vom Glück geküsst. Schon die Medenrunde hatte für „Uzi“ wenig Erfreuliches parat und auch der bisherige Verlauf des Tschuggimuggi-Cup ließe sich mit „bescheiden“ wohl am treffendsten beschreiben, setzte es doch gegen Michael Nöth und Thomas Eichhorn zum Auftakt zwei empfindliche Pleiten. Umso befriedigender dürfte es für Zimmermann gewesen sein, nach dem verwandelten Matchball gegen Alexander Kuhn die Arme in den Eltingshäuser Abendhimmel recken zu dürfen. Mit 6:2, 6:0 war das Ergebnis am Ende auch sehr deutlich. Die anschließenden Glückwünsche dürfte „Uzi“ nur zu gerne entgegen genommen haben.
Wenn man das Ergebnis von Markus Seifert bei seinem zweiten Turnierauftritt betrachtet, möchte man meinen, die Spielanalysen der beiden Akteure ahnen zu können: 6:2, 6:1. Doch nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Die Aussagen der beiden Kontrahenten nach dem Spiel lesen sich fast schon spiegelverkehrt. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung heute,“ analysierte demnach nicht etwa der vermeintlich klare Sieger Seifert, sondern der unterlegene Michael Bambach. Es war eine wahre „Einstand-Vorteil-Party“, die die Beiden ab dem Stand von 2:2 im ersten Satz laut Bambach da abfeierten. Fast jedes Spiel war hart umkämpft, Seifert bekam aber auch rein gar nichts geschenkt. Warum dieser am Ende dennoch jedes einzelne Spiel für sich entschied, hatte für den Sieger nur einen Grund: „Die Routine und die jahrelange Erfahrung gaben den Ausschlag,“ resümierte der seit etwa einem Jahr aktive 41-Jährige mit gewohntem Augenzwinkern. Auch im zweiten Durchgang blieb Bambach auf Augenhöhe. Sechs der sieben Spiele gingen über Einstand, meist jedoch mit dem besseren Ende für den Oerlenbacher.
„Ich war im zweiten Satz drauf und dran, das Spiel noch drehen zu können,“ haderte Bambach ein wenig mit dem Schicksal: „Leider fehlte mir das Quäntchen Glück.“ Und auch Seifert musste trotz des vermeintlich deutlichen Ergebnisses eingestehen: „Dieses Match hätte auch komplett anders für mich ausgehen können.“ Unter dem Strich steht Seifert nun aber mit zwei Siegen aus zwei Partien weit oben in der Tabelle und behält vor den richtungsweisenden Duellen gegen Claus-Peter Köth, Uli Spahn und Björn Seidl alle Chancen auf die Zwischenrunde. Einen Grund für seine „sauschlechte“ Leistung, wie er es selbst nannte, lieferte Seifert gewohnt sachlich auch gleich hinterher: „Ich war noch etwas müde von meiner 700-Kilometer-Radtour am Vortag.“
Bereits am Dienstagabend feierten auch die Doppelspieler ihren Einstand. Dabei dominierte Titelverteidiger Hubert Schott mit seinem Partner Christian Ament die Partie nach Belieben, deren Gegner Steffen Hartung und Peter Fuchsstadt hatten kaum etwas entgegen zu setzen. 1:6, 0:6 hieß es am Ende dieses „gebrauchten Tages“ aus Sicht von Hartung, der zuvor schon im Einzel gegen Ament eine bittere Pille schlucken musste. Damit stehen Ament/ Schott bereits im Halbfinale, für Hartung/ Fuchsstadt hingegen gibt es noch eine zweite Chance: dazu ist allerdings ein Sieg gegen die Mitfavoriten Thomas Eichhorn und Michael Nöth nötig.
Am heutigen Donnerstag feiert mit Björn Seidl auch endlich der Titelverteidiger seinen diesjährigen Tschuggimuggi-Einstand. Sein Spiel gegen Michael Bambach dürfte der gebürtige Oerlenbacher gewohnt selbstsicher als „gmahte Wiesn“ bezeichnen. Und auch für sein zweites Spiel des Tages gegen Uli Spahn ist der 42-Jährige klarer Favorit. Ebenso wie Steffen Hartung, für den es in seinem Match gegen Jan Sciarrotta vor allem um Wiedergutmachung und das Zurückholen von Sicherheit gehen wird. Nach seiner Niederlage gegen Christian Ament besitzt Hartung nur noch rechnerische Chancen auf den Einzug in die Zwischenrunde. Und schließlich wird mit Dirk Menge auch noch der letzte Akteur in den diesjährigen Tschuggimuggi-Cup eingreifen. Gegen Bastian Steuerwald wird er jedoch als Außenseiter in die Partie gehen, wohingegen der Elfershäuser mit einem weiteren Sieg einwn weiteren großen Schritt in Richtung Zwischenrunde machen kann.
Die Spiele vom Donnerstag:
Gruppe A:
Björn Seidl – Michael Bambach um 10 Uhr
Björn Seidl – Uli Spahn um 17 Uhr
Gruppe C:
Steffen Hartung – Jan Sciarrotta um 20 Uhr
Gruppe D:
Dirk Menge – Bastian Steuerwald um 18 Uhr