Auch am Dienstag kam es zu einigen Begegnungen in der Tschuggimuggi-Vorrunde. Allen voran lieferte Mario Wirth prächtig ab, der zwei Matches in Folge spielte und sich dabei schadlos hielt. In seiner ersten Partie gegen Alexander Schott setzte er gleich einmal eine “Duftmarke“, wie er es selbst nannte. Wer nun aber an verstärktes rektales Entweichen von Darmgasen denkt, der sei unbesorgt. Wirth hatte stets alles im Griff und dominierte die Partie problemlos. 6:4, 6:0 sollte es am Ende für den gebürtigen Premicher gegen den FC-Vorstand heißen, der mit großen Vorschusslorbeeren ins Turnier gestartet war. Die Zwischenrunde, die Schott im vergangenen Jahr erreichte und dort sogar ins Halbfinale einzog, ist nun schon nach dem ersten Spiel in weite Ferne gerückt. Ein Sieg gegen Thomas Eichhorn ist nun schon fast Pflicht.
Trotz tropischer Temperaturen ließ Wirth auch in seinem zweiten Spiel kaum nach und feierte gegen Alexander Kuhn seinen zweiten Sieg des Tages. Doch auch Kuhn verdiente sich den Respekt des Publikums. Er verkaufte sich teuer und lieferte Wirth ein sehenswertes Match.
Weniger erfolgreich lief es dagegen für Tschuggimuggi-Novize Jan Sciarrotta-Kraft. Auch in seinem zweiten Turnierauftritt zahlte der “Schröder“ Lehrgeld, was gegen Top-Favorit Sebastian Schübert jedoch durchaus zu erwarten war. Trotz einer zwischenzeitlichen 2:1-Führung hielt Sciarrottas Hoch nicht an, was vor allem an der plötzlich einsetzenden Dunkelheit gelegen haben muss. Gegen 18.30 Uhr! „Mein Werksarzt meinte, eine Brille brauche ich noch nicht,“ verteidigte sich Sciarrotta. Vielleicht sollte er sich da lieber noch einmal eine zweite Meinung einholen. Das 2:6, 1:6 nahm er jedoch gelassen hin, zumal er mit der starken Gruppe C ohnehin eine undankbare Auslosung erwischte.
Schübert hatte danach offensichtlich noch nicht genug und duellierte sich direkt im Anschluss mit Patrick Zänglein. Die von Schübert ursprünglich gegen Sciarrotta angesetzte Spieldauer von einer Stunde sorgte vielerorts für Stirnrunzeln sowie die Frage, ob er für das Match gegen Zänglein überhaupt rechtzeitig fertig ist. Das größte Problem für Zänglein stellte der Aufschlag seines Gegenüber dar: „Patrick kam damit überhaupt nicht zurecht,“ freute sich Schübert über seinen vierten Sieg im vierten Spiel. Zwar gelang Zänglein zu Beginn des ersten Satzes gleich ein Break zum 1:0 und auch danach gab es einige umkämpfte Spiele, doch am Ende setzte sich der große Favorit durch: „Patrick hat hinten raus dann die Luft gefehlt,“ analysierte der Sieger.
Die fehlte Stefan Rieger eher im ersten Satz gegen Steffen Hartung. 0:6 hieß es am Ende des ersten Durchgangs, wobei Rieger keinen einzigen Spielball verzeichnen konnte. „Der erste Satz war geil. Ich habe fast alles getroffen,“ freute sich Hartung über seine Leistung. Rieger stellte sein Spiel ein wenig um und kam besser in die Partie, wohingegen Hartungs Fehlerquote stieg. Den Spielball zum 5:3 vergab Rieger, womit das Match womöglich noch einmal einen anderen Verlauf genommen hätte. „Ich hab zum Glück zurück gefunden,“ jubelte Hartung über seinen gelungenen Turnierauftakt.
Das spannendste Match des Tages lieferten sich indes Michael Nöth und Uwe Zimmermann. Letzterer hatte den gebürtigen Oerlenbacher im Vorjahr noch deutlich 6:1, 6:0 geschlagen. Doch diesmal sollte das Match einen anderen Verlauf nehmen. Zimmermann ging mit einer Wadenverletzung in die Partie, was Nöth zu Beginn mit einigen sehenswerten Stopps gnadenlos ausnutzte. Lohn war das 6:4 im ersten Satz. Im zweiten Durchgang wurde „Uzi“ vom Ehrgeiz gepackt: „Ich habe versucht, meine Schmerzen zu verdrängen,“ schilderte der Eltingshäuser seine Aufholjagd, die er mit einem 6:3 im zweiten Satz krönte. Die Hitzeschlacht musste also im dritten Durchgang entschieden werden und das Momentum schien zunächst auf Zimmermanns Seite. Beim Stand von 5:4 hatte dieser alles in der eigenen Hand, verpasste es jedoch, den Sack zuzumachen. Nöth fightete sich zurück, gewann die nächsten Spiele und jubelte am Ende über ein 7:5 im entscheidenden Satz. „Man konnte die Spannung in der Luft spüren,“ berichteten Augenzeugen und sprachen von einer „geilen, intensiven Stimmung“ und von einer „ungewohnten Ruhe“ bei beiden Akteuren. „Deswegen bin ich beim Tschuggimuggi-Cup dabei,“ freute sich Nöth über die Leistungssteigerung zum Vorjahr, räumte jedoch ein: „Uzi hätte den Sieg genauso verdient gehabt.“ Mit seinem letzten Satz vor dem Bad in der Eistonne widmete Nöth den Sieg seinem Freund Thorsten Duda, der sich beim BFF-Turnier schwer verletzt hatte.
Am heutigen Mittwoch kommt es zum Duell zwischen Julian Back und Markus Seifert. Obwohl es für den Neu-Oerlenbacher der erste Auftritt in diesem Jahr ist, geht er als Mannschaftsspieler sicher als Favorit in das Match. Ebenso wie der ambitionierte Patrick Zänglein, der im vergangenen Jahr sicher die größten Fortschritte aller Teilnehmer machte, in seiner Partie gegen Jan Sciarrotta.
Die Spiele vom Mittwoch:
Gruppe A:
Julian Back – Markus Seifert um 17 Uhr
Gruppe C:
Patrick Zänglein – Jan Sciarrotta um 20 Uhr