Am Dienstag ging es für Steffen Hartung buchstäblich um die Wurst. Gegen Thomas Eichhorn kämpfte er nach seiner Auftaktniederlage gegen Bastian Steuerwald um seinen letzten Tschuggimuggi-Strohhalm. Gegen den Topfavoriten auf den Turniersieg musste schon ein Sieg her, um in der Todegruppe D noch eine Chance aufs Überleben zu wahren.
Eichhorn zeigte zunächst auch seine Klasse und führte schnell mit 4:1. Nur wenig später machte er mit dem verwandelten Satzball zum 6:1 den Deckel auf den ersten Satz. Unter den Augen seines Trainers Sebastian Schübert wollte Hartung jedoch nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen. „Vollen Körpereinsatz,“ attestierte Schübert dann auch seinem Schützling ebenso wie seinem Gegenüber. Der gebürtige Stangenröther Hartung legte alles in den zweiten Satz, verkaufte sich teuer, musste sich letztlich aber mit 4:6 geschlagen geben. Damit bleibt Eichhorn voll auf Kurs „Gruppensieg“, wohingegen Hartung wie im Vorjahr vermutlich bereits für den Ananas-Cup planen kann. Gutes Omen: der amtierende Ananas-Champion heißt Steffen Hartung, eine Titelverteidigung liegt also im Bereich des Möglichen. Sicher ein schwacher Trost für den mit großen Erwartungen ins Turnier gegangenen Hartung.

„Du musst mal versuchen, noch besser zu spielen.“: Thomas Eichhorn (r.) erklärt Steffen Hartung (l.), warum dieser verloren hat.
Das zweite Spiel des Tages war dann ein Doppel. Claus-Peter Köth und Markus Schott hatten in ihrem letzten Vorrundenspiel die Möglichkeit, den Gruppensieg einzutüten. Gegen die Mitfavoriten Bastian Steuerwald und Alexander Schott sollte es jedoch ein hartes Stück Arbeit werden. Vor allem Steuerwald zeigte hervorragendes Tennis mit guten Aufschlägen und sehenswerten Passierbällen. Aber auch FC-Vorstand Alexander Schott wurde seinem Ruf als sportlicher Allrounder gerecht und begeisterte mit zahlreichen, gelungenen Aktionen. Zwar musste man ihm beim Aufwärmen zunächst noch kurz das Regelwerk und das Prozedere des Einspielens erklären, er zeigte sich jedoch gewohnt lernwillig und setzte die neuen Informationen prompt um.

Ganz enges Höschen: nicht etwa die Kleiderordung von Bastian Steuerwald (2. v.l.), sondern dessen Match mit Alexander Schott (l.) gegen dessen Cousin Markus Schott (r.) und Claus-Peter Köth (2. v. r.).
Die vier Akteure gestalteten das Match zunächst offen, erst beim Stand von 3:3 gelang es Steuerwald/ Schott A. sich abzusetzen. Mit einem Satzball beim Stand vom 5:3 hatten die beiden Youngster die große Chance zum Satzgewinn, Köth und Markus Schott bewiesen jedoch Nervenstärke. Die beiden Routiniers glichen aus, gingen kurz darauf mit 6:5 in Führung, um wenig später ihrerseits den ersten Satzball zum 7:5 zu verwandeln. Verkehrte Welt dann im zweiten Durchgang: zwar blieb auch dieser Satz zunächst ausgeglichen, doch setzten sich diesmal Köth und Markus Schott ab und vergaben beim Stand von 5:4 einen Matchball kläglich. Diesmal drehten ihre Kontrahenten die Partie und zwangen Köth/ Schott M. in den Tiebreak, den Steuerwald/ Schott A. zum Satzausgleich nutzten. Nun musste der Match-Tiebreak entscheiden. Hier zahlte sich die geballte Erfahrung von Köth/ Schott M. aus. Als die beiden nach fast zwei Stunden den Matchball zum 10:6 verwandelten, kannte der Jubel ob des Gruppensieges keine Grenzen mehr.
Steuerwald/ Schott A. kämpfen nun im letzten Gruppenspiel gegen Steffen Hartung und Patrick Zänglein um Platz 2 – und damit den Einzug ins Halbfinale. „Ich habe eigentlich kaum geschwitzt,“ gab sich Köth nach der Partie tiefenentspannt, was bei den Gegnern eher ungläubiges Kopfschütteln auslöste.
Am Mittwoch stehen weitere Spiele im Einzel auf dem Programm. Um 19 Uhr muss Patrick Zänglein seine vermeintliche Pflichtaufgabe gegen Arne Moritz lösen. Ein Sieg ist dringend nötig, um im letzten Gruppenspiel die Chance auf einen Showdown gegen Dirk Menge um den Einzug in die Zwischenrunde zu haben. Richtig Stress hat dann Alexander Schott, für den gleich zwei Matches hintereinander auf seinem persönlichen Schedule stehen. Erst geht es für ihn gegen Christian Ament um die Tabellenführung in Gruppe B sowie den Nimbus als Geheimfavorit. Ament hingegen will sich nach der Niederlage gegen Michael Seufert die Tür zur Zwischenrunde offen halten. Im Anschluss duelliert sich Schott dann noch mit Alexander Kuhn. Ebenfalls auf 19 Uhr ist Uwe Zimmermanns Auftaktmatch gegen Claus-Peter Köth terminiert. „Uzi“ ist damit der vorletzte Spieler, der in das Turnier startet. Lediglich Peter Fuchsstadt ist bisher noch ohne Match. Der gesetzte Zimmermann geht zwar als Favorit auf den Gruppensieg ins Rennen, muss sich jedoch selbst bei diesen Temperaturen warm anziehen. Seine Gruppengegner Hubert Schott und eben Köth ließen allesamt mit deutlichen Siegen in ihren ersten Matches aufhorchen.