Tschuggimuggi-Cup: Markus mit dem Zorn

7. August 2018

Endgültig im Wettkampfmodus: Björn Seidl (r.) mit entschlossenem Blick nach seinem klaren Sieg gegen Steffen Hartung (l.).

An der nötigen Motivation lag es bei Steffen Hartung sicher nicht, dass er das Ergebnis gegen Björn Seidl nicht erträglicher gestalten konnte. Vielmehr scheint es ein Fingerzeig zu sein, wozu der „Schwede“ ansatzweise im Stande ist, wenn sein Körper mitspielt. Spätestens seit heute schreit es in großen Lettern vom Eltingshäuser Center Court: „MIT MIR IST ZU RECHNEN!“

Lediglich Seidls Outfit war dem einen oder anderen Tschuggimuggi-Spieler zu bastiansteuerwaldesque. „Man meint, der kommt direkt aus dem Freibad, spielt mal eben 6:0, 6:2 und legt sich wieder hin,“ schüttelt Mario Wirth beeindruckt den Kopf.

„Dünnes Eis, mein Freund. Dünnes Eis.“: Bei der Wahl seines Outfits versteht Bastian Steuerwald keinen Spaß. Auch nicht von Mario Wirth.

Beeindruckt war jedoch nicht nur Wirth, sondern auch Seidls Gegner: „Der Schwed war richtig gut drauf,“ musste Hartung anerkennen, um im gleichen Atemzug anzufügen: „Ich hatte aber auch einen gebrauchten Tag.“ Von Beginn an spielte Seidl den gebürtigen Stangenröther an die Wand und kannte zunächst kein Erbarmen. Nach dem 0:6 im ersten Satz konnte es für Hartung nur besser werden. „Zwei schöne Punkte hab ich gemacht,“ berichtete dieser dann auch stolz, nachdem er im zweiten Durchgang wenigstens ein 2:6 erreicht hatte. „In dieser Form ist Björn für mich jetzt Top-Favorit,“ prognostizierte Hartung nach dem Match. Von seiner Schulterverletzung scheint der Schlimpfhofer jedenfalls nicht mehr viel zu spüren, weshalb er intern schon als „Tiefstapler“ abgestempelt wurde. Mit dem Sieg hat Seidl nun sein Zwischenrundenticket gebucht, lediglich das Vorrundenmatch gegen den ebenfalls bereits qualifizierten Thomas Eichhorn steht noch aus.

Sorgte für Buhrufe des Publikums: Markus Seifert (l.) verlor im Match gegen Claus-Peter Köth (r.) wiederholt die Kontrolle über seinen Schläger.

Über diese braucht sich Markus Seifert schon länger keine Gedanken mehr zu machen. Im seinem Match gegen Claus-Peter Köth ging es lediglich um Platz 3 in Gruppe C. Uwe Zimmermann und Hubert Schott hatten sich bereits für die Zwischenrunde qualifiziert, weshalb Seifert und Köth ab Samstag um den Ananas-Cup kämpfen werden müssen. Nichts desto weniger entwickelte sich zwischen den beiden Cracks das bisher vielleicht spannendste Vorrundenspiel des Turniers. Claus-Peter „Cowley“ Köth sprach hernach von einem „harten Match“, was die Spieldauer von 2:40 Stunden unterstrich. Nach vielen Breaks und Fehlern auf beiden Seiten musste der Tiebreak über den Ausgang des ersten Satzes entscheiden: „Markus bewies hier die größere Nervenstärke,“ anylysierte Köth hernach trocken. Eine Qualität, die sich auch im zweiten Durchgang bezahlt machen sollte. Denn auch hier musste der Tiebreak entscheiden, den ebenfalls Seifert für sich entschied. Mit einem gekonnten Passierball verwandelte dieser seinen vierten Matchball zum 7:6, 7:6. „Ich hätte noch viel höher gewinnen müssen, mache aber noch viel zu viele Fehler,“ haderte Seifert nach der Partie mit seiner Leistung.

Doch die Coolness, die der Oerlenbacher in den Tiebreaks an den Tag gelegt hatte, zog sich wahrlich nicht durch das gesamte Match. Stattdessen erregte er durchaus Aufsehen durch das wiederholte, zornerfüllte Schlägerwerfen. John McEnroe lässt grüßen.

Am Mittwoch werden dann schließlich auch Steffen Hartung und Lukas Karch ihre Vorrunde beenden. Der Sieger wird Gruppe D auf dem vierten Platz beenden, der Verlierer auf dem Fünften. Hartung ist als Mannschaftsspieler hier natürlich der große Favorit und brennt sicher auf seinen ersten Turniersieg. Zuvor werden Hubert Schott und Fabian Kuhn das vorletzte offene Match in Gruppe C bestreiten. Für Schott geht es um die Chance auf den Gruppensieg vor dem alles entscheidenden Match am Freitag gegen Uwe Zimmermann. Für Kuhn geht es dagegen um seinen ersten Spielgewinn des Turniers. Auch hier sind die Rollen klar verteilt, alles andere als ein deutlicher Sieg für Schott wäre eine faustdicke Sensation. Das Match des Tages – eigentlich sogar das Match der Matches – findet ab 14.30 Uhr statt, wenn Björn Seidl und Thomas Eichhorn – für Viele eine Art vorgezogenes Finale – aufeinander treffen. Hier geht es zwischen den beiden Giganten nicht nur ums Prestige, sondern auch um den Gruppensieg – und damit um die Qualifikation für die vermeintlich leichtere Zwischenrundengruppe 2.

 

Die Spiele vom Mittwoch:

Gruppe C:   Fabian Kuhn – Hubert Schott   um 17 Uhr

Gruppe D:   Thomas Eichhorn – Björn Seidl   um 14.30 Uhr

Steffen Hartung – Lukas Karch   um 20 Uhr

 

 

 

 

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