Tschuggimuggi-Cup: Seidl sieht Schott „wie Griechenland 2004“

20. September 2018

Es knistert. Exakt neun Wochen nach der Auslosung durch Glücksfee Sebastian Schübert neigt sich der Tschuggimuggi-Cup 2018 dem Ende entgegen. Seitdem ist viel passiert rund um die Tennisplätze des FC. Es wurden im gesamten Turnier bisher 81 Einzel gespielt und neun Doppel. Es gab Jubel und Schlägerwürfe, Verletzungen und Wunderheilungen, Favoritensiege und Überraschungen, „Brillen“ und Dreisatz-Krimis.

Nun stehen die Platzierungs- und Finalspiele an. Besonderes Augenmerk gilt dabei natürlich den beiden Endspielen. Im Finale um den Ananas-Cup duellieren sich erneut Bastian Steuerwald und Steffen Hartung. Beide Akteure hatten es im Laufe des Jahres bereits unzählige Male miteinander zu tun. In sämtlichen Ranglistenspielen behielt dabei Hartung die Oberhand. In der Vorrunde des Tschuggimuggi-Cup siegte jedoch Steuerwald. Die Zuschauer erwartet ein Duell auf Augenhöhe zwischen zwei traditionell bis in die Haarspitzen motivierten Spielern. Neben ihrem schier grenzenlosem Sportsgeist verbindet die beiden Kontrahenten kurioserweise auch ihre Tschuggimuggi-Historie. Beide waren mit großen Ambitionen in das Turnier gestartet, nur um eine Auslosung mit anzusehen, die undankbarer nicht hätte sein können. Beide wurden zusammen mit Thomas Eichhorn und Björn Seidl in die „Todesgruppe“ D gelost und schieden sang- und klanglos aus. Schnell wich die maßlose Enttäuschung jedoch zunächst einem Zweckoptimismus, der sich jedoch wenig später in einen festen Plan verwandelte: der Gewinn des Ananas-Cup. „Ich will die goldene Ananas auf jeden Fall nach Elfershausen holen,“ zeigte sich Steuerwald entschlossen. Grund zum Optimismus dürfte ihm vor allem seine aktuelle Topform geben. Etwas verhaltener äußert sich sein Gegenüber: „Ich bin klarer Außenseiter,“ versucht dieser sich in Understatement. Zumindest psychologisch wähnt sich Hartung im Vorteil, hat er in dieser Woche doch extra ein Seminar mit dem Titel „Umgang mit Belastungen – Herausforderungen aktiv bewältigen“ besucht. „Ich muss versuchen, bei meinem Gegner den einen oder anderen Wutausbruch zu provozieren,“ schildert der gebürtige Stangenröther seine Taktik, um mit einem Augenzwinkern anzufügen: „Dann mach ich vielleicht auch ein Spiel.“ Seine Chancen auf die Titelverteidigung sieht er eher skeptisch: „Ich glaube, ich kriege die Hucke voll.“ Hier dürften sich seine Anhänger durchaus ein wenig mehr Selbstvertrauen und Entschlossenheit wünschen. Vielleicht ist aber auch alles nur Taktik? Morgen Abend wissen wir mehr…

Unter anderem auch, wer die Kirsche auf der Kirsche auf dem Sahnehäubchen auf dem Tschuggimuggi-Eisbecher gewinnt. Markus Schott geht zwar als Titelverteidiger in die Partie, ist gegen den zuletzt furios aufspielenden Björn Seidl aber klarer Außenseiter. „Wie in meinem Spiel gegen Tommy Eichhorn gilt auch hier: ich muss ihn auf mein Niveau herunterziehen,“ sieht Schott seine Chancen realistisch. Eben gegen diesen Eichhorn gelang Seidl zuletzt fast schon eine Machtdemonstration. Der Schlümbicher wirkte konzentriert und ließ sich zu keiner Phase des Spiels aus der Ruhe bringen. Unmittelbar vor dem Finale lässt er sich ebenfalls nicht aus der Reserve locken und schwingt klassische Phrasen so lässig wie seinen Tennisschläger. Er bemüht die Weisheit von den „eigenen Gesetzen eines Endspiels“ ebenso sicher wie die Erkenntnis: „In einem Endspiel ist alles möglich“. Die Berichterstattung rund um seinen Finaleinzug sieht er gelassen. „Dass ich jetzt hier zum Favoriten gemacht werde, habe ich mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen,“ weist er die Favoritenrolle von sich, um im selben Atemzug zu gestehen: „Wenn ich behaupten würde, ich wäre der Underdog würde ich lügen.“ Dabei spielt er auf die bisher einzige Partie in jüngerer Vergangenheit zwischen den Beiden an, die der gebürtige Oerlenbacher „relativ klar“ gewonnen hatte. Überheblichkeit will er sich keinesfalls nachsagen lassen, war ihm sein zweites Hobby Fußball doch hierbei eine Lehre: „2004 ist Griechenland auch Europameister geworden und keiner hat damit gerechnet.“ Die Rolle Griechenlands nimmt Schott an, möchte die Gelegenheit jedoch nutzen, vor dem Finale noch eine Statistik zu bemühen, bevor er zu spät ist: „Voller Stolz kann ich behaupten, dass ich aktuell noch der einzige Spieler in der Tschuggimuggi-Geschichte bin, der im Einzel bisher noch keinen einzigen Satz abgegeben hat.“ Auch wenn dieser Fakt in Kürze zu den Akten gelegt werden könnte, will Schott nicht klein beigeben: „Auch wenn es unfassbar schwer wird: ich habe die Hoffnung, dass dieser wunderschöne Pokal noch einmal mein neues Haus von innen sieht.“ Bei einem geplanten Einzug gegen Ende des Jahres wäre dafür eine Titelverteidigung erforderlich, die aktuell jedoch mehr als fraglich erscheint.

 

Donnerstag, 20. September:

Spiel um Ananas-Cup-Platz 3:

Claus-Peter Köth – Alexander Kuhn     um 17.30 Uhr (Platz 1)

 

Spiel um Ananas-Cup-Platz 5:

Christian Ament – Dirk Menge    um 17.30 Uhr (Platz 2)

 

Spiel außer Konkurrenz:

Peter Fuchsstadt – Patrick Zänglein     um 17.30 Uhr (Platz 3)

 

 

 

Freitag, 21. September:

Finale um den Ananas-Cup:

Bastian Steuerwald – Steffen Hartung   um 15.30 Uhr (Platz 1)

 

Spiel um Tschuggimuggi-Cup-Platz 5:

Mario Wirth – Hubert Schott    um 15.30 Uhr (Platz 2)

 

Spiel um Tschuggimuggi-Cup-Platz 3:

Alexander Schott – Thomas Eichhorn    um 16 Uhr (Platz 3)

 

Finale um den Tschuggimuggi-Cup:

Markus Schott – Björn Seidl     um 17 Uhr (Platz 1)

 

Spiel um Ananas-Cup-Platz 11:

Arne Moritz – Fabian Kuhn    um 17 Uhr (Platz 2)

 

Spiel um Tschuggimuggi-Cup-Platz 9:

Michael Nöth – Paul Müller    um 17.30 Uhr (Platz 3)

 

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