„There’s no traffic on the extra mile“

2. März 2017

Prestigeerfolg für Markus Schott am gestrigen Abend: in einer zu jeder Phase hart umkämpften und überaus spannenden Ranglistenpartie bezwang der 37-Jährige seinen Kontrahenten Thomas Eichhorn mit 5:7, 6:3, 7:6 und holte sich mit dem Sieg den begehrten zweiten Ranglistenplatz zurück, nachdem er diesen knapp zwei Wochen zuvor an Eichhorn verloren hatte.

Schott wählte eine komplett andere Taktik als noch im Spiel zuvor. „Wenn ich gegen Tommy die Bälle nur bringen will, haut er sie mir um die Ohren,“ hatte er sich mit seiner eigenen Leistung im ersten Spiel unzufrieden gezeigt. Dort hatte Eichhorn die hohe Quote an unerzwungenen Fehlern von Schott gnadenlos ausgenutzt und die Partie mit spektakulärem und offensivem Tennis nach Belieben dominert. Das Endergebnis von 3:6, 1:6 aus Schotts Sicht sprach Bände.

Dies wollte Schott aber nicht so ohne Weiteres auf sich sitzen lassen und forderte Eichhorn zum Rückspiel. Von Beginn an wollte Schott diesmal mitspielen und sich nicht nur auf das passive Bringen der Bälle wie in Spiel Eins beschränken. „Ich wusste, dass ich an diesem Tag eine Chance hatte,“ strotzte Schott trotz des Debakels in Spiel Eins vor Selbstvertrauen. Und in der Tat zeigte er im ersten Satz gute erste Aufschläge (4 Asse) und schöne druckvolle Schläge von der Grundlinie. Aber Eichhorn hielt dagege, hatte er doch seinerseits seinen Stil umgestellt: „Ich möchte von nun an versuchen, meine Fehlerquote zu reduzieren und weniger übersteuern,“ erklärte er nach Gewinn des ersten Satzes, nachdem Schott in den entscheidenden Augenblicken bei relativ einfachen Schlägen Nerven zeigte.

Im zweiten Satz dann ein anderes Bild. Plötzlich machte Eichhorn mehr Fehler, Schott pushte sich dagegen immer wieder, obwohl er sich wegen Schulterproblemen nicht mehr auf seinen Aufschlag verlassen konnte. Nach mehreren Breaks nutzte Schott schließlich seinen vierten Satzball zum Satzausgleich.

Nun musste der Match-Tiebreak entscheiden, ein Modus, der erst seit einigen Jahren existiert und mit dem beide Spieler zuvor noch gar keine Erfahrung gemacht hatten. Dabei wird der dritte Satz nicht mehr ausgespielt, sondern wie im „normalen“ Tiebreak jeder einzelne Punkt gezählt. Der Spieler, der zuerst zehn Punkte hat, gewinnt den dritten Satz und damit auch das Match. Das Momentum sprach ob des gewonnenen zweiten Satzes natürlich für Schott, die Kondition eher weniger. Dieser erwischte auch den besseren Start, konnte sich zunächst aber nie mit mehr als zwei Punkten Unterschied absetzen. Ein Netzroller zu Eichhorns Gunsten schien das Match zu kippen und diesen noch einmal heranzubringen. Doch just in diesem Moment kam Schotts Aufschlag zurück und als Eichhorn nach einer Stunden und 37 Minuten eine Vorhand ins Aus donnerte, war die Überraschung und der damit verbundene Positionswechsel in der Rangliste perfekt.

Der Maler findet so langsam zu alter Stärke

In dieser verbesserte im Laufe der Woche auch ein zweiter Spieler der Herren-30-Mannschaft seine Position. Im familieninternen Duell forderte Marco Danz – im internen Ranglistenturnier in einer schweren Gruppe nur auf Rang sieben gelandet – seinen viertplatzierten Schwiegervater Reiner Neugebauer. Mit 6:3 und 6:1 ließ Danz diesem keine Chance und erklomm nun seinerseits den vierten Ranglistenplatz: „Der Maler findet so langsam zu alter Stärke,“ frohlockte der gebürtige Auraer mit einem Augenzwinkern. Dabei tat er sich bis zum Stand von 3:2 im ersten Satz schwer. „Ich habe versucht, meine Quote an vermeidbaren Fehlern zu senken,“ erklärte Danz seine Taktik. Und die ging auf. Mit mehr Sicherheit gewann er den ersten Satz 6:3, was ihm sichtlich Ruhe und Selbstvertrauen gab. Im zweiten Satz setzte er seinen Lauf fort und ließ Neugebauer niemals richtig zur Entfaltung kommen, was sich in einem souveränen und niemals gefährdeten 6:1 äußerte. „Im ersten Satz konnte ich noch mithalten, im zweiten ging alles zu schnell,“ bilanzierte der Unterlegene und räumte den verdienten Sieg seines Kontrahenten ein.

Die zweite Lizenzierungsphase läuft noch bis zum 15. März. Bis dahin muss dann auch die Setzliste der Mannschaft gemeldet werden. Genug Zeit, um seine Position in der Rangliste noch zu verbessern. Oder für eine Revanche. Diese lehnte Thomas Eichhorn jedoch frustriert ab. Gerüchten zufolge sei er direkt nach Spielende laut schimpfend in seinem Auto verschwunden und mit quietschenden Reifen weggefahren. Dies konnte sein Gegenüber jedoch nicht bestätigen: „Diese Information ist definitiv falsch. Erstens haben wir nach dem Spiel noch ein Bier zusammen getrunken und zweitens war er gar nicht im eigenen Auto da. Er ist mit mir gefahren.“

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