Tschuggimuggi-Cup 2019: Schübert krönt sich zum Champion!

15. September 2019

Der Zeitplan war straff gesteckt. Schließlich hatten sich mit Ausnahme des „Wobblers“ Markus Seifert alle Tschuggimuggisten für den Finaltag angekündigt. Somit waren nicht weniger als elf Matches zu absolvieren, eine Regenpause wie in den vergangenen beiden Jahren wäre eine Katastrophe gewesen. Doch das Wetter hielt, die Sonne strahlte mit den Aktiven um die Wette.

Den Anfang bildete das Finale im Herren-Doppel. Thomas Eichhorn ging als Titelverteidiger in die Partie, in diesem Jahr jedoch an der Seite von Michael Nöth, nachdem er im Vorjahr zusammen mit Hubert Schott den Pokal gewonnen hatte. Ihnen standen mit Mario Wirth und Alexander Schott zwei Akteure gegenüber, die in ihrem dritten Tschuggimuggi-Jahr ihre erste Trophäe gewinnen wollten. Nöth und Eichhorn starteten hervorragend in das Match und gingen schnell 3:o in Front. Zwar fingen sich Wirth und Schott hernach und verkürzten auf 2:3, doch ließen sie in der Folge immer wieder gute Chancen liegen. Vor allem am Netz agierten Wirth/ Schott teilweise zu nachlässig und verpassten es, Punkte zu Ende zu spielen. So holten sich Eichhorn/ Nöth den ersten Satz mit 6:2. Auch im zweiten Durchgang dominierten die beiden Favoriten und verwandelten nach 65 Minuten ihren ersten Matchball zum Titel. Damit gratulieren wir den neuen Doppel-Vereinsmeistern Thomas Eichhorn und Michael Nöth recht herzlich zu ihrem Erfolg.

Nachdem im Ananas-Cup Andreas Metzler nach seiner Niederlage gegen Jan Sciarrotta-Kraft bereits vor dem Finaltag als Ananas-Fünfzehnter festgestanden hatte, ging es für letzteren im Duell gegen Julian Back nicht nur um Ananas-Cup-Platz 13, sondern gleich noch um seine Position in der FC-Rangliste. Um der Begegnung etwas mehr Würze zu verleihen, sprach Neuling Back vor Spielbeginn eine Herausforderung aus, die Sciarrotta gerne annahm. Back legte von Beginn an engagiert los und wollte keinen Zweifel aufkommen lassen, wer den Platz als Sieger verlassen sollte. Am Ende siegte er souverän 6:2, 6:2 und sicherte sich damit sowohl Ananas-Platz 13 als auch Position 22 in der Rangliste.

Ananas-Rang 11 sicherte sich in einem sehenswerten Match Dirk Menge. Dessen Partie gegen Michael Bambach verlief über die gesamte Dauer ausgeglichen und wusste zudem mit einem Kuriosum aufzuwarten. Nachdem das Match auf Platz 2 begonnen hatte und das Tschuggimuggi-Finale frühzeitig beendet worden war, wurden die beiden Akteure gebeten, ihr Match vor den Augen der zahlreichen Zuschauer auf dem Center Court zu beenden. Beim Stand von 6:3, 2:3 aus Sicht Menges wechselten die Beiden also auf Platz 1 und setzten ihr Match zur Freude des Publikums dort fort. Dies schien Menge zu beflügeln und so drehte er den zweiten Satz zum Endstand von 6:3, 6:3.

Im Spiel um Ananas-Platz 9 gab es für die Zuschauer einen echten Krimi mit zwei am Ende offenbar leicht verwirrten Hauptdarstellern zu sehen. Nachdem Rieger den ersten Satz mit 6:1 locker für sich entschieden hatte, erwartete das Publikum einen klaren Erfolg zu dessen Gunsten. Doch Spahn kämpfte sich im Duell der beiden Freunde zurück und „wobbelte“ die Partie. Zunächst holte er sich den zweiten Satz mit 6:3. Trotz vorheriger Ankündigung hatten die beiden Kontrahenten wohl nicht mitbekommen, dass am Finaltag der dritte Satz im Matchtiebreak ausgespielt wird. Rieger hatte bereits zwei Spiele gewonnen und 2:0 geführt, als ihnen mitgeteilt wurde, einen Matchtiebreak zu spielen. Hier hatte Spahn den längeren Atem und sicherte sich Rang 9 mit 10:7.

Platz 7 ging ebenso kampflos an Uwe Zimmermann wie Rang 5 an Alexander Schott. Zimmermanns Gegner Markus Seifert hatte sich schon vorher aufgrund eines Angel-Urlaubs abgemeldet, wohingegen Schotts Gegenüber Alexander Kuhn einen kurzfristigen Termin wahrnehmen musste. Die ausgefallene Partie verschaffte Turnierleiter Markus Schott nun wenigstens ein wenig Luft im Zeitplan.

Diese nutzten Steffen Hartung und Patrick Zänglein im vielbeachteten Match um Ananas-Cup-Platz 3 zu einer ausufernden Einspielphase. Besondere Brisanz erfuhr das Spiel durch die Herausforderung Zängleins, nach der die Begegnung ebenfalls als Ranglistenmatch ausgetragen wurde. Im Duell der beiden Mitfavoriten fand Zänglein jedoch niemals zu seinem Spiel. Hartung dominierte das Match von Beginn an und verpasste seinem Gegner mit dem 6:2, 6:2 eine kleine Klatsche. „Mir fehlt einfach das Training,“ versuchte Zänglein hernach Worte für seinen fehlenden Ryhthmus zu finden. Nach dem Ananas-Titel 2017 und der Finalniederlage 2018 geht es für Hartung hingegen einen weiteren Platz hinab. Ein Phänomen, das jedoch nicht nur ihn ereilte und sicher auch dem immer hochkarätigerem Teilnehmerfeld geschuldet ist.

Im Tschuggimuggi-Cup sicherte sich Bastian Steuerwald – immerhin Ananas-Champion 2018 – den siebten Rang. In seinem Duell mit Claus-Peter Köth holte er sich den klarsten Erfolg des Tages und siegte locker 6:0, 6:1. Obwohl sein siebter Platz rein sportlicht eigentlich höher anzusiedeln ist, als der Ananas-Titel vom Vorjahr, der einem neunten Platz entsprechen würde, trauert er der Trophäe doch ein wenig hinterher. „Meine Kinder haben mich gefragt, warum ich mir nicht wieder die Ananas geholt habe,“ plauderte der Erlfershäuser aus dem Nähkästchen. Aber was wäre die Alternative gewesen? Freiwillig schlechter spielen? Spiele abschenken? Wohl kaum, so etwas wird es beim FC Eltingshausen hoffentlich niemals geben. Für seinen Gegner Claus-Peter Köth hingegen ging ein durchaus erfolgreicher Wettbewerb zu Ende, schaffte er doch bei seiner dritten Turnierteilnahme erstmals den Sprung in die Tschuggimuggi-Zwischenrunde.

Die größte Überraschung des Tages erwartete das Publikum im Match um Tschuggimuggi-Platz 5 zwischen Mario Wirth und Christian Ament. Zwar erwartete Jeder ein spannendes Match, schließlich hatte sich Ament in diesem Jahr durch seine Leistungen großen Respekt erarbeitet, doch Wirth war sicher als Favorit in die Begegnung gegangen. Umso erstaunter waren die Anwesenden als Ament den ersten Satz souverän mit 6:3 für sich entschied. Dann kam Wirth jedoch zurück und holte sich den zweiten Durchgang mit 6:3. Im Matchtiebreak packte Ament daraufhin jedoch seine Chance beim Schopfe und holte sich den Matchtiebreak mit einem 10:7. Während der Partie hatten am Spielfeldrand Gerüchte die Runde gemacht, wonach es sich dabei um ein Ranglistenmatch handele. Mit dem Sieg wäre Ament mit einem Mal von Ranglistenposition 15 auf Rang 3 aufgestiegen. Dieser beruhigte jedoch nach Spielende: „Ich habe mich gegen eine Forderung entschieden und möchte mich lieber von unten hochspielen.“

Im „kleinen Finale“ um Tschuggimuggi-Platz 3 brannte Thomas Eichhorn gegen seinen Freund Markus Schott nach dem Zwischenrunden-Debakel auf Revanche. Beflügelt von seinem vorherigen Titelgewinn im Herren-Doppel legte Eichhorn los wie entfesselt. Er traf fast alles und dominierte die Begegnung nach Belieben. 6:1 hieß es am Ende des ersten Durchgangs, in dem Schott seinem Gegner nichts entgegen zu setzen hatte. Im zweiten Satz stellte Schott ein wenig um und kam besser ins Match, auch weil Eichhorn sein unglaubliches Niveau aus dem ersten Satz nicht ganz halten konnte. Auch Schott schaffte den „Wobbler“, holte sich erst den zweiten Satz 6:3 und schließlich auch den Matchtiebreak mit 10:7. „Heute war ich mit meiner Leistung sehr zufrieden,“ machte Eichhorn dennoch seinen Frieden mit der Zwischenrundenklatsche, die er nun endgültig abhaken kann.

Das zweite Highlight des Tages nach dem Endspiel im Herren-Doppel stellte das Finale um den Ananas-Cup dar. In dieses ging Michael Seufert, als leichter Favorit, Michael Nöth hingegen verpasste sich selbst die Außenseiterrolle. Seufert zeigte sich topmotiviert, war er doch in den beiden vergangenen Jahren durch einen Auslandsaufenthalt und eine Verletzung jeweils vorzeitig aus dem Turnier ausgestiegen. Dennoch startete Nöth besser in das Match und holte sich gleich das Break zum 1:0. Davon ließ sich der „Doc“ jedoch nicht beirren und drehte das Match zum 2:1. Weitere vier Spiele in Folge später stand der abgeklärte Satzgewinn mit 6:1. Zu Beginn des zweiten Satzes zog sich Nöth dann eine leichte Oberschenkelzerrung zu und so schien das Match seinen Lauf zu nehmen. Doch der Garitzer zeigte seine Nehmerqualitäten und kämpfte sich zurück in die Begegnung. Beim Stand von 3:4 sah es danach aus, als könne er womöglich die Entscheidung vertagen. Doch dann zog Seufert noch einmal an. Mit einem Netzroller verwandelte er seinen zweiten Matchball und krönte sich mit dem Erfolg zum Ananas-Champion. Herzlichen Glückwunsch!

Die Vorfreude auf das Tschuggimuggi-Finale hätte im Anschluss größer nicht sein können. Schon das Zwischenrundenmatch zwischen Herausforderer Björn Seidl und Top-Favorit Sebastian Schübert hatte Lust auf mehr gemacht. Nun standen sich die beiden nicht ganz überraschend also erneut gegenüber. Und die beiden Protagonisten enttäuschten das Publikum zunächst nicht. Klasse Ballwechsel, hohes Tempo, niedrige Fehlerquote, herrliche Winner! Das Match hatte alles zu bieten, was ein Finale ausmacht und die beiden Akteure hielten das Ergebnis im ersten Satz immer eng und ausgeglichen. Eines von zahlreichen Highlights war sicher Schüberts Ball durch die Beine nach einem Lob von Seidl – den Punkt machte am Ende Schübert. Dieser sicherte sich nach einem mitreißenden ersten Durchgang den ersten Satz mit 7:5.

Die Zuschauer lechzten nach mehr, vor allem nachdem Seidl zu Beginn des zweiten Satzes mit 1:0 in Führung ging. Umso trauriger und enttäuschender, dass die Begegnung dann ein ebenso unrühmliches wie jähes Ende fand. Nach einem Stopp von Schübert, den Seidl gerade noch so erlaufen konnte, hielt dieser sich den Oberschenkel. Sofort deutete Seidl an, dass es nicht mehr weitergehe. Erster Verdacht: Muskelfaserriss! Damit stand Sebastian Schübert zwar verdient, aber doch ein wenig unglücklich als neuer Tschuggimuggi-Champion fest. „Ich hätte das Match lieber anders gewonnen,“ versicherte Schübert, der am Abend zusammen mit seinem Sohn Ben die Trophäe dennoch voller Stolz von Abteilungsleiter Hubert Schott entgegen nahm.

Die zahlreichen anwesenden Sportler, Familien und Zuschauer ließen die Veranstaltung im Anschluss bei einem gemeinsamen Abendessen und zahlreichen Getränken ausklingen. Sogar Udo Lindenberg ließ es sich nicht nehmen, bei diesem Event vorbeizuschauen und ein Lied zum Besten zu geben. Bis tief in die Nacht hinein wurde getanzt, gelacht, geredet und gefeiert. Einmal mehr eine überaus gelungene Veranstaltung der Tennisabteilung, die abermals von der Teilnahme der besonderen Menschen lebte, die diese mit Leben füllten.

®FC Frankonia Eltingshausen 2020
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