Der heutige Tschuggimuggi-Tag steckte wie bereits angekündigt voller Brisanz. Vor allem die beiden Duelle in Gruppe C und D wurden mit großem Interesse beäugt. Schließlich wurde beiden Matches von Experten eine kleine Vorentscheidung zum Einzug in die Zwischenrunde nachgesagt.
Christian Ament und Steffen Hartung hatten bis auf ihre Spiele gegen Gruppensieger Sebastian Schübert bisher alles gewonnen und sich damit eine gute Ausgangsposition im Dreikampf um den zweiten Rang in Gruppe C geschaffen. Der gewohnt ehrgeizige Steffen Hartung fand gegen den chronisch entspannten Ament niemals in die Partie und erlebte ein kleines Waterloo. Während Ament auf Sicherheit bedacht war und sehr defensiv agierte, musste Hartung immer wieder die Initiative ergreifen und machte sich mit leichten Fehlern das Leben schwer. 2:6, 1:6 lautete am Ende das Ergebnis, das wohl niemand in dieser Deutlichkeit erwartet hatte. Damit läuft in Gruppe C alles auf einen Showdown zwischen Ament und Patrick Zänglein hinaus. „Der Ament ist in meinen Augen ein Teufelskerl,“ würdigte auch Titelverteidiger Björn Seidl dessen Leistung.
Ähnlich gestaltete sich die Ausgangssituation in Gruppe D. Bastian Steuerwald, Michael Seufert sowie der gesetzte Markus Schott werden im Kampf um die zwei Zwischenrundenplätze erwartet. Der Sieger des heutigen Duells zwischen Steuerwald und Seufert konnte also fast schon sein Ticket für die Runde der letzten Acht buchen. Entsprechend konzentriert gingen beide Akteure zu Werke, vor allem Seufert konnte überraschen. Schnell führte der Würzburger 3:0 und sah auch bis zum 4:2 gut aus. Dann jedoch drehte Steuerwald auf und holte mit vier Spielen in Folge den ersten Satz. 6:4, 6:1 hieß es am Ende dann doch überraschend klar für den Wahl-Elfershäuser. “Ich habe mich heute generell nicht so gut gefühlt,“ erklärte Seufert seine auf Sicherheit ausgerichtete Spielweise hernach. Im ersten Satz sollte diese Rechnung noch einigermaßen aufgehen, Seufert blieb durch ein Minimum an unerzwungenen Fehlern lange gut im Spiel. “Ich konnte so auch gut Akzente setzen und habe den ersten Satz eher unnötig verloren,“ fasste der 32-Jährige enttäuscht zusammen. Der Einbruch im zweiten Satz war dann auch auf seinen Aufschlag zurück zu führen, dessen Quote im weiteren Verlauf immer stärker sank.
Ein weiteres mit Spannung erwartetes Duell lieferten sich Tommy Eichhorn und Uwe Zimmermann. “Uzi“ stand nach seiner Auftaktniederlage dabei schon vorher stark unter Druck. Dies äußerte sich auch in seinem Spiel und so gewann Eichhorn mit einer überzeugenden Leistung fast schon im Spaziergang mit 6:1, 6:0. Ein weiterer Paukenschlag an diesem Tag. Wobei „Spaziergang“ nur auf die Leichtigkeit zutrifft, mit der Eichhorn zu Werke ging. Betrachtet man das Tempo, war es wohl eher ein Sprint. Böse Zungen behaupten, das Einspielen habe fast länger gedauert als das Match selbst. „In dieser Form ist Tommy für mich einer der Mitfavoriten auf den Titel,“ lobte der Unterlegene voller Anerkennung. Auch Bastian Steuerwald, der die Partie beobachtete, zollte dem Sieger Respekt: „Wahnsinn! Sehr, sehr starke Vorstellung!“
In der Begegnung zwischen den beiden Tschuggimuggi-Newcomern Michael Bambach und Julian Back ging es neben einer gehörigen Portion Prestige vor allem um das “Eingrooven“ für den Ananas-Cup. Dabei bestätigte Back die vielversprechenden Eindrücke aus den vorherigen Matches und siegte in einem umkämpften Spiel 7:5, 6:4. „Ein Spiel auf Augenhöhe,“ kommentierte Bambach, der an diesem Tag vor allem mit seinem Aufschlag zufrieden war und dem er zwei Asse zu verdanken hatte. Auch für die Zuschauer war das Match äußerst sehenswert, was sicher vor allem daran lag, dass beide Akteure äußerst ehrgeizig und motiviert auftraten. Zwar dominierten auf beiden Seiten immer wieder Leichtsinnsfehler das Spiel, doch wenn man bedenkt, dass beide Spieler die Sportart erst seit Kurzem betreiben, muss man von der Leistung einfach beeindruckt sein.
„Das Schönste an diesem Tag war aber, dass auf allen drei Plätzen Tschuggimuggi-Cup gespielt wurde, einige Zuschauer da waren und für eine richtig schöne Stimmung gesorgt haben,“ schwärmte Bastian Steuerwald von der Kulisse. In der Tat hatten sich etliche Schlachtenbummler und Neugierige eingefunden, was den Spielern natürlich noch einmal eine große Portion Extra-Motivation mit auf den Weg gegeben hat: „Es macht wahnsinnig Spaß, so Tennis zu spielen und zu sehen, was sich im Moment hier abspielt,“ zeigte sich Steuerwald dankbar für die Unterstützung. Wie fast immer natürlich auch durch seinen größten Fan – seine Schwester Laura.
Am morgigen Mittwoch kämpft Markus Seifert um seine Chance auf den Einzug in die Zwischenrunde. Dieses Ziel hat sein Gegner Michael Bambach bereits abgehakt, doch es ist nicht zu übersehen, dass dieser von Spiel zu Spiel immer besser in Schwung kommt. Das bedeutet für den Polizisten Seifert vor allem eines: Anschnallen! Andererseits hält er sich mit einem Sieg weiterhin alle Möglichkeiten offen, einen der begehrten Plätze in der Zwischenrunde zu ergattern.
Das Spiel vom Mittwoch:
Markus Seifert – Michael Bambach um 10 Uhr
Alle Termine, Ergebnisse und Tabellen gibt es wie immer unter https://fc-eltingshausen.de/tschuggimuggi-cup-2019-herren-einzel/
