Tschuggimuggi-Cup 2019 – Tag 18: Nöth beschwört den Geist des Tschuggimuggi

10. August 2019

Vier Wochen dauert die Vorrunde. Vier Wochen haben die Tschuggimuggi-Cracks also Zeit, ihre fünf Vorrundenspiele zu absolvieren. Dabei verfolgen die Spieler unterschiedliche Taktiken, abhängig von der persönlichen Lebenssituation. Sebastian Schübert beispielsweise hatte seine Spiele bereits nach zwei Wochen durch. Björn Seidl hingegen hatte da noch nicht mal begonnen. Und manche – wie zum Beispiel Michael Nöth – fangen schon mal an und sind nach zwei Matches vermeintlich gut dabei. Wenn man sich dann jedoch erst einmal eine Verschnaufpause gönnt und dann womöglich gegen Ende noch mit seiner Gesundheit kämpfen muss, kann es am Ende durchaus auch in Stress ausarten. So geschehen bei Nöth, der aufgrund „diverser familiärer Gebrechen“ bis einschließlich Mittwoch dieser Woche seit zwei Wochen kein Spiel mehr bestreiten konnte und zur Krönung am Donnerstag noch einen 17-Stunden-Tag bei der Polizei ableisten musste. Das hieß für ihn: Freitag und Samstag geht’s ab!

Los ging es am Freitag im Morgengrauen mit der Partie gegen Mario Wirth. Auch wenn es für Nöth am Ende nichts zu holen gab und er sich mit einer 3:6, 1:6-Niederlage abfinden musste, war der gebürtige Oerlenbacher nicht unzufrieden mit seiner Leistung: „Vom Spielverlauf her hätte ich durchaus noch eins, zwei, drei Spiele mehr machen können,“ resümierte der 40-jährige Wahl-Garitzer, räumte im selben Atemzug jedoch den absolut verdienten Sieg Wirths ein: „Er hätte jederzeit noch einen Gang zulegen können.“ Am Ende galt bei dem gebürtigen Premicher vermutlich der Spruch von dem guten Pferd und so spielte es dieser souverän herunter.

Im zweiten Spiel des Tages traf Nöth am frühen Abend auf Tommy Eichhorn, für den es um den Gruppensieg ging. Kurioserweise standen sich in dieser Partie zwei Kontrahenten gegenüber, die direkt im Anschluss an das Match als Partner zusammen im Doppel auflaufen sollten. „Tschuggimuggi wäre nicht Tschuggimuggi, wenn Du nicht wüsstest, du spielst jetzt gleich gegen Deinen Doppelpartner und müsstest Dich jetzt eigentlich möglichst wenig bewegen,“ philosophierte der 40-Jährige munter drauf los und beschrieb den ersten Satz stattdessen mit „Stopp, Lob, Stopp, Lob und rennen, rennen, rennen.“ 6:3 stand es an dessen Ende für Eichhorn, der laut Nöth „nicht mehr machte, als er musste“. Dennoch hatte Nöth seinen Spaß und konnte guten Gewissens behaupten, dass sich Niemand geschont hatte: „Wir haben alles gegeben, mehr war nicht drin.“ Mit dem 6:1 im zweiten Satz holte sich Eichhorn den erwarteten Gruppensieg, für Nöth hingegen geht es am heutigen Samstag gegen Alexander Kuhn vermutlich darum, Platz Vier perfekt zu machen – und damit einen Startplatz in der Ananas-Cup-Gruppe 1, der einzigen Dreiergruppe, wo ihm ein lange ersehntes Duell mit seinem Freund Markus Seifert erwartet.

Wir fassen zusammen: Nöth spielte in aller Herrgottsfrühe gegen Wirth, ging direkt zum Dienst, spielte im Anschluss gegen Eichhorn und hatte damit sein Tagwerk erledigt. NICHT! Es stand ja auch noch das Doppel auf dem Programm. Zusammen mit Tommy Eichhorn gilt Nöth als Favorit auf den Titel. So war ein Sieg in der Partie gegen Steffen Hartung und Peter Fuchsstadt auf dem Weg zum Pokal auf jeden Fall Pflicht. Es entwickelte sich ein tolles Spiel: „Es hat richtig Spaß gemacht, richtig geil!“, schwärmte Nöth, der sich mit seinem Partner erwartungsgemäß durchsetzte und am Ende 6:2, 6:4 triumphierte. „Ins Halbfinale geflogen,“ lautete das Motto des Siegerfotos mit Besen zwischen den Beinen.

„Da geht noch was,“ musste sich Nöth durchzogen von Glückshormonen und Adrenalin nach dem Sieg gedacht haben und so versuchte man tatsächlich noch, auch das zweite Doppel zu absolvieren. Gegen Hubert Schott und Christian Ament stand der Gruppensieg auf dem Spiel, für das Halbfinale waren beide Duos ja schon qualifiziert. Immerhin schaffte man den ersten Satz, bevor die Partie wegen einsetzender Dunkelheit und Regen abgebrochen werden musste. Mit einem deutlichen 6:1 verschafften sich Eichhorn/ Nöth eine Top-Ausgangsposition im Kampf um Platz 1 in Gruppe B.

Nach einem solchen Tag sei es Nöth einfach gegönnt. Er wollte die Chance nutzen, sich bei allen Spielpartnern für deren Flexibilität bei den kurzfritsigen Spielverlegungen zu bedanken, war es ihm doch ein großes Anliegen, alle Spiele zu absolvieren: „Ich wollte einfach den Geist des Tschuggimuggi in Ehren halten,“ beteuerte der Garitzer und geriet erneut ins Philosophieren: „Da wird nichts abgeschenkt oder einfach nicht angetreten. Sowas gibt’s nicht!“ Eine vorbildliche Einstellung, die sich zu einhundert Prozent mit der FC-Vereins- und Mannschaftsphilosophie deckt.

Vielbeachtet, leider wenig kommentiert dann das Einzel zwischen Christian Ament und Patrick Zänglein in Gruppe C. Ament siegte 6:4, 6:0 und machte damit bei seiner zweiten Tschuggimuggi-Cup-Teilnahme erstmalig den Einzug in die Zwischenrunde perfekt. Ein beachtliches Ergebnis für Jemanden, der erst seit einem halben Jahr aktiv Tennis spielt. Dort wird er es in Gruppe 2 mit Thomas Eichhorn, Markus Schott und Claus-Peter Köth zu tun haben. Da sich nur der Gruppenerste und -zweite für das Halbfinale qualifiziert, gilt Ament dort als Außenseiter. Eine Rolle, die dem 32-Jährigen, der sich selbst gerne mit einem breiten Grinsen als „schüchtern und zurückhaltend“ beschreibt, durchaus behagt. Dort dürfte für ihn das gleiche Motto gelten, mit dem er schon eine Ranglistenforderung in Aussicht stellte: „Ich möchte Markus oder Tommy gerne mal ein bisschen auf die Nüsse gehen.“

Schließlich fand auch noch das abschließende Duell in Gruppe A statt. Markus Seifert und Ulrich Spahn duellierten sich um den dritten Rang, der zum Einzug in die einzige Ananas-Dreiergruppe berechtigt. Seifert setzte sich in einem spannenden Match schließlich verdient 6:4, 6:3 durch. Auch wenn für beide Akteure der Zug für die Zwischenrunde abgefahren war, zeigten sie ein beherztes und umkämpftes Match, in dem alleine der erste Satz eine ganze Stunde dauerte. Diesen beendete Seifert mit einem Netzroller, nachdem er zuvor bereits 4:1 geführt, Spahn jedoch immer wieder verkürzt hatte. Das gleiche Bild im zweiten Durchgang: der Oerlenbacher ging mit 4:1 in Front, Spahn kam noch einmal heran, Seifert hatte letztlich jedoch den längeren Atem. „Es hat Riesen-Spaß gemacht und wir freuen uns auf den Ananas-Cup,“ zeigte sich Spahn hernach als fairer Verlierer.

Am heutigen Samstag geht die Vorrunde zu Ende und es sind noch drei verbleibende Matches zu absolvieren. Für Alexander Schott geht es in der Begegnung mit Uwe Zimmermann darum, den dritten Platz in Gruppe B zu sichern sowie sich im Vergleich mit dem Mannschaftsführer der „Ersten“ zu behaupten. In der selben Gruppe kämpft Michael Nöth gegen Alexander Kuhn um den vierten Rang und damit das avisierte Duell gegen Markus Seifert. Außerdem geht es zwischen Steffen Hartung und Patrick Zängleich noch einmal richtig zur Sache. Dem Sieger winkt ein Platz in der von Experten als „machbar“ eingestuften Ananas-Gruppe 3.

 

Die Spiele vom Samstag:

Gruppe B:

Uwe Zimmermann – Alexander Schott   um 9 Uhr

Alexander Kuhn – Michael Nöth   um 11 Uhr

 

Gruppe C:

Steffen Hartung – Patrick Zänglein   um 16 Uhr

 

Alle Ergebnisse und Tabellen zur Vorrunde gibt es hier (Einzel) sowie hier.

Ab jetzt teilt sich das Turnier in Tschuggimuggi-Cup und Ananas-Cup.

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