Tschuggimuggi-Cup: der Routinier zeigt`s Allen

25. August 2018

Das “unwichtigste“ Match des Tages war zugleich das Packendste. Zwischen Greenhorn Patrick Zänglein und Altmeister Hubert Schott ging es nach den Halbfinaleinzügen von Björn Seidl und Alexander Schott eigentlich um nichts mehr. Das Match entschied lediglich, wer in Zwischenrundengruppe 2 am Ende Dritter und Vierter wurde.

Unter den Experten genoss Schott vor der Partie dank seiner Erfahrung durchaus Favoritenstatus. Der 65-Jährige legte auch gleich munter los, Zänglein hielt jedoch dagegen, weshalb das Match lange ausgeglichen blieb. Erst gegen Ende des ersten Satzes konnte sich Schott ein wenig absetzen und diesen mit 6:4 für sich entscheiden. Wer nun mit einer klaren Sache gerechnet hatte, unterschätzte Zängleins Kampfgeist. Dieser fightete sich zurück ins Match und ging nun seinerseits in Führung. Beim Stand von 5:2 im zweiten Satz stellte sich bereits alles auf einen dritten Durchgang ein. Doch auch Schott konnte kämpfen und verkürzte noch einmal auf 4:5. Dann jedoch der verdiente Lohn für Zänglein, der den Satzball zum 6:4 verwandelte – Satzausgleich. Nun musste der dritte Satz entscheiden, was den Akteuren fast zum Verhängnis wurde. Es begann bereits zu dämmern und da beide Kontrahenten stets sehr sicherheitsorientiert zu Werke gehen, waren die Ballwechsel entsprechend lang und es wurde gefühlt bei jeder Netzüberquerung dunkler. Diesmal hatte wiederum Schott den besseren Start und es schien fast, als hätte sich der Routinier sämtliche Energie für diesen Moment aufgehoben. Er setzte sich schnell mit 4:0 ab und hatte beim Stand von 5:2 gar die ersten Matchbälle. Die Sichtverhältnisse waren inzwischen äußerst fragwürdig, aber man merkte beiden Akteuren an, dass sie das Match unbedingt beenden wollten: „Wenn ich zu meiner Frau heimkomme und ihr sage, dass wir das Match morgen fortsetzen, geht sie mir nach,“ begründete Zänglein mit einem Augenzwinkern. Abschenken wollte er die Partie jedoch auch nicht und kämpfte sich noch einmal auf 4:5 heran, bevor Schott einen seiner zahlreichen Matchbälle zum 6:4, 4:6, 6:4 verwandelte. Könnte jedenfalls sein – so sicher war sich bei Mondschein keiner der Anwesenden mehr.

Beiden Spielern gilt es jedoch, Tribut zu zollen. Zänglein zog in die Zwischenrunde ein, nachdem er erst vor etwas mehr als einem Jahr mit dem Tennissport begonnen hatte und belegte dort sogar den vierten Rang. Hubert Schott hingegen wollte eigentlich zuerst gar nicht teilnehmen. Erst spontan entschied er sich doch zu einer Anmeldung und zeigte, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört und er auch für einen Dreisatz-Krimi die nötige Energie hat.

Bemerkenswert vor allem, da es sich für Schott sogar um das zweite Match des Tages handelte. In einer Early-Bird-Session hatte er zusammen mit seinem Partner Thomas Eichhorn schon das Halbfinale im Doppel-Cup absolviert. Gegner waren niemand Geringeres als die beiden Geheimfavoriten Bastian Steuerwald und Alexander Schott. Umso erstaunlicher das Ergebnis des ersten Satzes, das aufhorchen lässt. Mit 6:1 pulverisierten Eichhorn/ Schott ihre Gegenüber geradezu und fegten diese mit 6:4 auch im zweiten Durchgang vom Platz. „Im ersten Satz war es ein Klassenunterschied,“ gestand Steuerwald. „Mit etwas Glück hätten wir den Zweiten gewinnen können, alles in allem aber ein hochverdienter Sieg“. Eichhorn/ Schott machten damit den Einzug ins Endspiel perfekt und stehen als erste Finalteilnehmer fest. Für Alexander Schott und Bastian Steuerwald ist der Traum vom Finale jedoch noch nicht ausgeträumt. Während Schott im Halbfinale des Tschuggimuggi-Cups steht, gilt Steuerwald als großer Favorit auf den Titel des Ananas-Champions.

Im Halbfinale könnte er dort – einen Sieg gegen Christian Ament vorausgesetzt – womöglich auf Claus-Peter Köth treffen, der Peter Fuchsstadt im Endspiel um den Gruppensieg in Gruppe 4 keine Chance ließ. Mit dem 6:0, 6:2 schien er seinen Gegner dermaßen entnervt zu haben, dass dieser auf Anfrage zu keiner Stellungnahme bereit war.

 

 

Leicht entnervt war auch Markus Schott – und das trotz seines Sieges gegen Uwe Zimmermann. Schott tat sich vor allem im ersten Satz lange schwer, während „Uzi“ immer wieder Zauberbälle spielte. Nur mit Mühe schaffte Schott mit 6:4 den Satzgewinn. Damit schien der Widerstand von Zimmermann gebrochen. Im Schnelldurchlauf gewann Schott dann den zweiten Satz 6:0. „Markus hat dann alles getroffen, ich bin gar nicht mehr reingekommen,“ analysierte der 52-Jährige hernach. Doch auch der Sieger zeigte sich unzufrieden: „Mit so einer Leistung wie im ersten Satz oder wie gegen Bastian brauche ich gegen Tommy gar nicht anzutreten,“ haderte der 39-Jährige vor seinem letzten Zwischenrundenmatch mit seiner Form. Dort geht es im Duell mit Thomas Eichhorn eigentlich vor allem um Eines: dem Halbfinale gegen den determinierten Turniersieger Björn Seidl aus dem Weg zu gehen. Dafür ist jedoch ein Sieg nötig: „Tommy knallt im Moment alles weg, das werde ich nicht hoch gewinnen,“ gab sich Schott eher skeptisch. Zimmermann hingegen zog sich zu allem Überfluss beim letzten Ballwechsel noch eine schmerzhafte Oberschenkelverletzung zu. Der weitere Turnierverlauf – immerhin steht noch das Duell mit Thomas Eichhorn sowie ein Platzierungsspiel auf dem Plan – steht in den Sternen.

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